Das befestigte Lager auf dem rechten Ufer der Worskla wurde
in der Nacht zum 21. Juni 1709 gebaut, nachdem die Russische Armee,
entsprechend der Entscheidung des Kriegsrates vom 16. Juni,
über 3 Furten in der Nähe des heutigen Dorfes Krotenki ü
ber den Fluss setzte. Heute findet man die kaum sichtbaren Spuren der
Erdbefestigungen am westlichen Rand des Dorfes Krotenki nur schwer
wieder. Da die erwarteten Attacken der Schweden auf das befestigte
Lager ausgeblieben sind, entschied Zar Peter I., dass das Lager Richtung
Dorf Jakowtzy, das nordöstlich von Poltawa liegt, verlegt wird. Ein
zweites befestigtes Lager der Russischen Armee baute man am 25. Juni
1709 als ein System von Fortifikationsbauten mit Bastionen und
Schützengraben, umrandet von 3 m hohen Erdwallen, Graben und
Artilleriestellungen, die hinter den Wallen positioniert waren. Eine Seite des
Lagers schloss am steilen Ufer der Worskla an.
Am Vorabend der Schlacht befanden sich im Lager etwa 42.000 russische
Soldaten und 72 Geschütze. Die Örtlichkeit vor dem Lager
war flach und etwa einen Kilometer breit, von Norden und Süden
durch einen Wald begrenzt. Als Schutz der Zugänge zum
Lager wurde durch einen Befehl von Peter I. eine quer laufende
und eine längs laufende Linie von Erdbefestigungen, die
aus 10 Redouten bestand, errichtet. Die Kadetten der Petrower
Kadettenschule in Poltawa haben unter der Leitung des Direktors
der Anstalt, Generalleutnant E.P. Wrangel, im Jahr 1854 einen
kleinen Teil der Lagerbefestigungen wieder hergestellt.
An der Stelle
des vermuteten Standorts der Kommandozentrale Peter I. wurde im
Jahr 1973 ein Gedenkstein aus Granit errichtet. Die Innschrift auf
dem Gedenkstein lautet: " An dieser Stelle befand sich während
der Schlacht bei Poltawa am 27. Juni 1709 die Kommandozentrale
der Russischen Armee". Der Autor der Gedenkstätte ist der
Architekt P.S. Gumitsch. Heute kann man nur noch
einen kleinen Rest der Erdbefestigung des Lagers nördlich
des Dorfes Jakowtzy finden.
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