Ein Tag nach der Schlacht von Poltawa befahl Zar Peter I. zwei Gräber zu graben: eins für die
Offiziere und eins für die Soldaten. In Anwesenheit der kompletten Streitkräfte wurde die Totenmesse gelesen.
Nach der Beerdigung wurde über den Gräbern ein großer Hügel aufgeschüttet. Der Legende nach
befestigte Peter I. auf dem Hügel eigenhändig das
Holzkreuz mit der Innschrift: "Gottesfürchtige Kämpfer, für die Gottesfurcht
mit dem Heiligenschein aus Blut, im Jahre 1709 seit des Leibhaftigwerdens von Gottes Wort, am Tag des 27. Juni".
Während der Regierungszeit des Generalgouverneurs N.G. Repnin wurde im Jahr 1828 das verwitterte Kreuz durch ein
neues ersetzt. 1856 wurden dann ein eisenbeschlagenes Kreuz und eine Holztreppe errichtet. Im Jahr 1894 hatte der
Künstler A. Barinow nach einem Projekt des Architekten N. Nikonow ein neues Denkmal geschaffen: ein Kreuz
auf einem Podest, beides aus hellgrauem Granit, 7,5 Meter hoch, 1000 Pude schwer (1 Pud = 16,38 kg). Auf der
Ostseite des Podestes befindet sich folgende
Inschrift:"Beerdigt: Brigadier Felenheim, die Oberste Netschajew und Low, Oberstleutnant Koslov,
die Majore Kropotow, Jerst und Gelt, sowie 45 Oberoffiziere, Korporale und 1.293 gemeine Soldaten: insgesamt wurden 1.345
Menschen beerdigt." Von der Seite der Kirche des heiligen Samsonij her wurde eine Granittreppe für den Zugang
zum Monument errichtet. Auf dem Bogen der Treppe steht
geschrieben: "Erbaut im Jahr 1894 während der Regierung des gottesfürchtigsten
Herrschers Imperator Alexander III., durch die Entscheidung der heiligsten regierenden Synode und seiner Heiligkeit,
des gesegneten Ilarion, Bischof von Poltawa und Perejaslawsk, unterstützt durch den Geheimrat Jossif
Stepanowitsch Sudienko, der Geldkapital zur Verfügung stellte, damit die Ereignisse des rettenden Sieges
bei Poltawa verewigt werden. Erstellt in Sankt Petersburg nach dem Projekt und unter der Aufsicht des
Architekten N. Nikonow vom Künstler A. Barinow."
Den Grabhügel umrahmt ein Granitsockel, auf dem Granitkästchen stehen, die
untereinander mit Ketten verbunden sind. Das Denkmal wurde am
11. September 1894 ausgesegnet. Bald danach hat sich herausgestellt, dass das Granitkreuz sich
gesenkt hatte. Im Jahre 1906 wurde beschlossen, das Grab zu öffnen, das Fundament des Denkmals zu verstärken
und auf diesem Fundament ein neues Denkmal in Form eines Grabhügels mit einer kleinen Grabkirche des heiligen Peter
und Paul im Innern zu bauen. Der Bau wurde zum 200-jährigen Jubiläum der Schlacht von Poltawa im Jahre 1909 beendet.
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