Die Frage, ob man dem ukrainischen Militär, Politiker und Staatsmann Hetman Ivan Mazepa ein Andenken verweigern soll, hat unter den Ukrainern lange Zeit für hitzige Diskussionen gesorgt. Aufgrund der ungewöhnlichen und äußerst widersprüchlichen Persönlichkeit des Ivan Mazepa, der von 1687 bis 1709 an der Spitze des Kosakenstaates stand, entstanden extrem gegensätzliche Meinungen über ihn – sowohl bei seinen Zeitgenossen, als auch bei den Ukrainern des 21. Jahrhunderts.
  Unumstritten ist indessen, dass die Regierungszeit von Hetman Ivan Mazepa eine wichtige Etappe im Kampf um die staatliche Unabhängigkeit der Ukraine war.
  Durch die Präsidentenverordnung Nr. 955 vom 9. Oktober 2007 „Über das Begehen des 300-jährigen Jubiläums der Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem militärisch-politischen Wirken des Hetman der Ukraine Ivan Mazepa und dem Schließen des ukrainisch-schwedischen Verbunds stehen“ bekam das Ministerkabinett der Ukraine die Aufgabe, Denkmäler für Ivan Mazepa und seine Mitstreiter in Kiew, Poltawa und anderen Städten zu errichten. Außerdem sollten Gedenksteine und Erinnerungstafeln an Stellen aufgestellt werden, die mit ihrem Leben und Wirken zusammenhängen.
  Einer der Initiatoren der Errichtung des Denkmals für Ivan Mazepa in Poltawa war der Vorsitzende des Regionalverbands der Allukrainischen Gesellschaft „Prosvita“ Nikolaj Kultschinskij. Die Geldmittel für die Errichtung des Denkmals wurden in der ganzen Ukraine gesammelt. Eine große finanzielle Unterstützung leistete die ukrainische Diaspora.
  Das bronzene Monument (2,5 Tonnen schwer und 3,2 Meter hoch) wurde kreiert von dem Bildhauer Nikolaj Bilyk und dem Architekten Viktor Schewtschenko. Im Jahr 2009 wurde das Denkmal in der Kiewer Firma „Chudozhnik“ hergestellt. Übrigens: Da die Vertreter der Stadtverwaltung Poltawas kontroverse Meinungen über die Person des Hetmans hatten, wurde das Denkmal erst sieben Jahre später aufgestellt.
  Am 7. Mai 2016 fand auf dem Sobornaja-Platz die feierliche Enthüllung des Monuments für Ivan Mazepa statt. An diesem Festakt nahmen neben tausenden Bürgern aus Poltawa auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko, der Patriarch Filaret, das Oberhaupt der staatlichen Verwaltung Valerij Golovko und der Vorsitzende der Regionalen Gesellschaft „Prosvita“ Nikolaj Kultschinskij teil.