DIE SCHLACHT BEI POLTAWA  
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Peter I. der Große
 


  Peter I. der Große *1672 in Moskau, † 1725 in Sankt Petersburg, war von 1682 bis 1721 Zar und Großfürst von Russland, von 1721 bis zu seinem Tode Imperator des Russischen Imperiums.
    Der Vater des künftigen Imperators, Zar Alexei Michailowitsch Romanow, hatte zahlreiche Nachkommen - Peter war sein zwölftes Kind. Peters Mutter war die zweite Frau des Zaren, Natalia Kirillowna Naryschkina. Nach dem Tod des Vaters (1676) und später auch dem Ableben des Bruders Fjodor III., fand sich der junge Peter mitten in einem erbitterten Kampf um den Thron Russlands. Zwischen den Familien Miloslawskij und Naryschkin entbrannte ein langer und blutiger Kampf um die Macht. 1682 wurde Peter gemeinsam mit seinem älteren Halbbruder Iwan V. zum Zaren ernannt, die Regierungsgeschäfte führte aber Iwans Schwester Sofia, die als Regentin herrschte. Sofias Sturz im Jahre 1689 ist Peters eigentlicher Regierungsantritt. Formal bleibt Iwan bis zu seinem Tod im Jahre 1696 jedoch noch Zar neben Peter. Einer der ersten selbständigen Schritte des jungen Zaren war die Eroberung der Festung Asow und die darauf folgende Gründung der Stadt Taganrog. Der nächste Schritt war die Gründung der russischen Flotte. Peter I. beschloss, Erfahrungen, die Russland nutzen können, selbst zu sammeln.
    Unter dem Namen Peter Michailow besuchte er Holland, Österreich, Sachsen und Polen, wo er Schiffsbau, Mechanik, Papierherstellung und Militärhandwerk lernte. Zu den wichtigsten Ergebnissen seines Auslandsaufenthaltes gehörte jedoch die Erkenntnis, dass für die Umwandlung Russlands in einen modernen europäischen Staat sein Land einen Zugang zum Baltikum haben muss. Dieses Ziel vor Augen, schloss er Allianzen mit Dänemark und Sachsen, erreichte Neutralität mit der Türkei und im Jahre 1700 erklärte er Schweden den Krieg. Von diesem Krieg erhoffte er sich die Rückeroberung der russischen Ländereien entlang des Baltikumufers, die Schweden Anfang des XVI. Jahrhunderts besetzte. So begann der Große Nordische Krieg, der 21 Jahre dauerte. Die erste große Niederlage der russischen Armee bei Narwa im Jahre 1700 hat den Zaren zu entscheidenden Schritten zur Reformierung seiner Armee und Änderungen in ihrer Ausrüstung veranlasst. Die Truppen wurden mit neuartigen Gewehren mit Bajonett ausgerüstet, die Feld- und Marineartillerie bekamen Geschütze von neuen Typenzugehörigkeit und Standartkalibern. Eine besondere Rolle in der Bildung einer neuen Armee nach dem europäischen Vorbild spielte die Steuerreform. Als guter Diplomat kontrollierte Peter I. die gesamte außenpolitische Tätigkeit seines Landes. Zum ersten Mal in der Geschichte Russlands wurden ständige diplomatische Vertretungen im Ausland gebildet, die veralterten Formen der diplomatischen Etikette wurden abgeschafft.
    Im Laufe des Krieges führte er ein neues System der Staatsverwaltung, die auf Kollegien, die unmittelbar dem Senat unterordnet waren, beruhte. Territorial wurde Russland in Gouvernements aufgegliedert. Bedeutende Veränderungen betrafen das Kirchensystem: das Patriarchat von Moskau wurde durch die heilige Synode ersetzt. Tiefgreifende Reformen leitete Peter I. im Bildungssystem und Druckereiwesen ein - es erschien die erste Zeitung "Wedomosti". Die Akademie der Wissenschaften wurde gegründet. Peter I. unterstützte wesentlich die Entwicklung der Metallbearbeitung, des Bergbaus und der Textilindustrie - so wurde Russland zu einem ebenbürtigen Partner auf dem europäischen Markt. Im Zuge des Großen Nordischen Krieges wurde Peter I. zu einem geschickten Feldherrn. Er hob die Idee der Mobilisierung aller Mittel der Kriegsführung auf dem Land und zu See hervor, um im Kampf dem Gegner überlegen zu bleiben und flexibel auf die Veränderungen der Bedingungen reagieren zu können.
  Der Sieg der Russischen Armee in der entscheidenden Schlacht des Krieges - in der Schlacht bei Poltawa - führte 1721 zur Unterzeichnung des vorteilhaften "Nistadt-Friedens", in dem die ehemaligen schwedischen Gebiete an der Ostsee zum Russischen Territorium erklärt wurden. Das ehemals halbfeudale Land verwandelte sich in ein mächtiges europäisches Imperium.
  Peter I. ließ eine neue Hauptstadt bauen. An der Stelle einer schwedischen Festung Nyenschanz gründete er 1703 Sankt Petersburg. Sie wurde von besten Architekten Europas gebaut.
    Für die Ukraine bedeutete die Zeit nach der Schlacht bei Poltawa eine grausame Politik der Zentralisierung, die zur völligen Vernichtung der "Zaporosher Setsch", Einschränkungen und letztendlich zur Auflösung der Institution des Hetmantums führte. Die Ukraine selbst bekam für viele Jahre den erniedrigenden Namen "Kleinrussland".
  Um das Ableben des Peter I. ranken sich viele Mythen. Eine weit verbreitete Legende sagt, dass er an einer Lungenentzündung starb, die er sich bei der Errettung einiger Seeleute aus dem kalter Ostsee zuzog. Es ist jedoch sicher, dass er am 8. Februar 1725 in Sankt Petersburg verstarb.
  Er kam nicht mehr dazu, einen Thronfolger zu benennen, Söhne hatte er nicht. Er wurde in der Kathedrale der Peter-und-Paul-Festung in Sankt Petersburg bestattet. Seine zweite Frau Ekaterina Alekseevna (Martha Skawronska) wurde, unterstützt durch die Garde und die nächsten Gefährten des Peter I., zu Kaiserin Katharina I. erhoben.

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