Anikita Iwanowitsch Repnin (1668-1726), Generalfeldmarschall.
Im Alter von 12 Jahren wurde Repnin zum Tafeldiener Peter I. ernannt.
In der vom jungen Zaren Peter 1685 gegründeten „Spaßarmee“ im Dorf Preobrazhenskoe in der
Nähe von Moskau bekam Repnin den Rang eines Oberleutnants, zwei Jahre später den eines
Oberstleutnants. Die Niederschlagung der Rebellion der Strelitzen und die ihr folgende Entmachtung
der Zarenschwester Sofia halfen Repnin und einigen anderen überzeugten Anhängern des Zaren
auf die Bühne des Geschehens zu treten.
Während des ersten Asowo-Feldzugs (1695) zeichnete sich Repnin durch die Eroberung von zwei
türkischen Uferbefestigungen mit 32 Kanonen aus. Im zweiten Feldzug (1696) beteiligte er sich
mit einer, unter seinem Kommando stehenden Fregatte, an der Eroberung der Festung Asowo. Damit bekam
Russland Zugang zu den südlichen Meeren.
Im Jahre 1700 erhob Peter I. den 32jährigen Repnin in den Rang eines
„Generals des Heeres“, ein Rang, der dem eines Oberbefehlshabers (General en Chef) entsprach.
Im Jahr 1701 ging Repnin zusammen mit 19 Regimentern nach Livland, wo er sich unter das Kommando von Feldmarschall Boris Scheremetjew
stellte. Repnins Regimenter beteiligten sich an der Belagerung und Eroberung von Noteburg, sowie der Eroberung von Nyenskan und Narva.
Im Sommer 1708 nahm die Russische Armee, die von den Hauptstreitkräften von Karl XII. verfolgt wurde, bei Golowtschino
(in der Nähe von Mogiljow) Stellung. In der Nacht auf den 3. Juli attackierten schwedische Regimente General Repnins
Division, die sich in der Mitte der Positionen der Russischen Armee befand. Nach einem zweistündigen verbissenen Kampf
wurde Repnin zurückgeworfen. Darauf folgte der allgemeine Rückzug der Russischen Armee. Der erzürnte Peter I.
befahl daraufhin, Repnin zum einfachen Soldaten zu degradieren.
In der Schlacht bei Lesnaja (1708) kämpfte Fürst Repnin deshalb als einfacher Soldat. Nach der gewonnenen Schlacht
gab Peter I. Anikita Repnin den Rang des Generals und das Kommando über die Division zurück.
In der Schlacht bei Poltawa am 27. Juni 1709, deren Ausgang in vieler Hinsicht den Krieg gegen Schweden voraus bestimmte,
befehligte Repnin 12 Regimenter des Heeres im Zentrum der Stellung. Für seine herausragenden Leistungen und für
den Sieg in der Schlacht wurde er vom Zaren mir der höchsten Auszeichnung – dem Orden des Heilligen Andreas – geehrt.
Bald nach der Schlacht bei Poltawa befahl Peter I. dem Fürsten die Dislokation seiner Division zur südlichen Grenze,
um dort die Bewegung der Streitkräfte der Krim-Tataren und Türken zu beobachten und die Ordnung in den Kosakenarmee
herzustellen.
Am 4. Juli 1710, nach der Kapitulation der Garnison Riga, betrat Repnin mit seinen Regimentern als erster die Stadt. Danach wurde
er zum Generalgouverneur und Oberbefehlshaber von Riga ernannt.
In den Jahren 1712 – 1718 beteiligte sich Repnin an den militärischen Aktionen im Pommern, Kurland und Polen. Nach der
Rückkehr nach Riga wurde er zum Generalgouverneur in Livland ernannt.
1724 wurde Fürst Repnin der „Präsident des Militärischen Kollegiums“, gleichzeitig wurde er in seinem Amt als
Generalgouverneur Rigas bestätigt.
Am 7. Mai 1724 – an diesem Tag hat Peter I. seine Frau Jekaterina zur Imperatorin erklärt – bekam Repnin den Rang
eines Feldmarschalls. Als nach Peters Tod durch die Machenschaften von Menschikow Jekaterina auf den Thron gehoben wurde,
wollte sich Repnin an den Intrigen nicht beteiligen und kehrte in sein Gouvernement Riga zurück.
Dort starb er am 3. Juli 1726 im Alter von 58 Jahren.
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